So etwas darf nicht passieren – wo ist das Ordnungsamt?

In diesen schwierigen Corona-Zeiten leisten die Ämter unserer Verwaltungen – allen voran Ordnungs- und Gesundheitsbehörden einen guten Job. Das soll und darf nicht in Abrede gestellt werden. Auch Fehler passieren überall und man sollte nicht kleinlich mit solchen umgehen in Anbetracht der Dimension an Herausforderungen.

Dennoch können wir die Untätigkeit der Ordnungsbehörden in Trebur und auf Kreisebene in Bezug auf die „Monstershow“ in Trebur nicht einfach so stehen lassen. Angesicht der dramatisch gestiegenen Zahlen, angesichts des fast völlig zum Stillstand gekommenen kulturellen und sozialen Lebens unserer Gemeinde, wirft das Management der Treburer Verwaltung mehr als Fragen auf. Während die Bürgerinnen und Bürger durch Plakate mit den Corona-Regeln konfrontiert werden, scheint man andere Plakate nicht ernst zu nehmen. Die Plakate mit der Ankündigung der Veranstaltung waren für alle gut sichtbar. Die Polizei musste mehr als einmal am Tag selbst eingreifen. Die Show war zuvor bereits „Ortsgespräch“. Wir sind der Auffassung, dass eine Ordnungsbehörde auch präventiv in diesen Zeiten agieren muss. Immerhin steht viel auf dem Spiel.

Erst auf unsere Öffentlichkeitsarbeit hin, schritten die Behörden etwa bei der Verfolgung der illegalen Prostitution in Astheim ein. Als im Lockdown der Steindamm gesperrt wurde, gab so gut wie keine Kontrollen. LKW-Falschparker auf und an Fußgängerüberwegen werden nicht belangt. Die Parksituation in den Ortskernen nicht geregelt, massenhaftes Missachten der temporären Einbahnregelung in der Freibadsaison blieb ungeahndet, die weitere Liste wäre lang.

Alles in diesen Zeiten vielleicht noch verzeihlich. Hingegen halten wir das Nichtagieren bei der Truck-Show für schwerwiegend und fordern auf, dass hier strategische Konzepte vom Rathaus und auch auf Kreisebene erarbeitet werden, um künftig solchen Events vorzubeugen. Ein „personeller Engpass“ kann aus unserer Sicht nichts entschuldigen. Hier wäre eine Vertretungsregelung oder die Anforderung von Amtshilfe dringend erforderlich gewesen. Wir gehen davon aus, dass die Verwaltung entsprechend handeln wird.

Was für Schulen, Kitas, Vereine Sporttreibende und sogar Kirchen gilt, kann bei kommerziellen Events nicht locker gesehen werden. Hier geht es nicht nur um eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Sorge um unsere Zukunft – gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial.

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